Nyaung Shwe – The Song of Travel

26. – 29. Oktober 2019

In unserem Hostel angekommen waren wir zunächst etwas überwältigt. Amy, die Rezeptionistin, war unglaublich freundlich und überschwänglich und redete unablässig auf uns ein. Unser Zimmer hatte zwanzig Betten, aber durch die Vorhänge vor den Betten und aufgrund der wenigen Gäste war es trotzdem sehr ruhig. Von Anfang an haben wir uns in diesem Hostel, dem „Song of Travel“, wahnsinnig wohlgefühlt. Alle Angestellten waren sehr herzlich, es wurden kostenlose kurze Touren und kleine Sprachkurse angeboten, der Gemeinschaftsbereich war großartig ausgestattet, unter anderem mit Gitarre und Klavier. Jeden Morgen wurde ein anderes Frühstück serviert, eins besser als das andere. Generell haben wir uns noch nie in einem Hostel so heimisch gefühlt wie in diesem.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten säuberten wir zunächst unsere vom Trek sehr dreckigen Schuhe und unsere Kleidung, dann fuhren wir mit den vom Hostel gestellten Fahrrädern in die kleine Stadt und aßen in einem Dim Sum-Restaurant zu abend.

Die nächsten zwei Tage erkundeten wir mit den Fahrrädern die nähere Umgebung Nyaung Shwes. Zuerst zog es uns zu einem nahegelegenen Kloster, das eine größere, verwinkelte Höhle voller Buddha-Statuen beherbergte, am zweiten Tag fuhren wir in die andere Richtung zu zwei größeren, näher an der Stadt gelegenen und mehr frequentierten Klöstern. An einem Abend begleitete Amy uns und einige andere Gäste auf ein Dorffest, auf dem es traditionelle Musik und Tänze, Essens- und Verkaufsstände und zahlreiche Glücks- und Geschicklichkeitsspiele gab. Der Höhepunkt des Abends kam, als ein gewaltiger Papier-Ballon mit Kerzen bestückt wurde und mit Hilfe einer riesigen Wachs-Fackel unter Gesängen und Jubel in die Luft stieg und allmählich im Nachthimmel verschwand, ein Vorgeschmack auf das Ballon-Festival in Taunggyi, das wir zwei Wochen später besuchen wollten.

Der Abschied aus Nyaung Shwe fiel uns sehr schwer, obwohl wir uns nur recht kurz dort aufgehalten hatten. Sowohl das großartige Hostel als auch die Stadt an sich mit ihren kleinen Gässchen und unzähligen netten Restaurants hatte es uns sehr angetan. Da wir jedoch nur 28 Tage im Land bleiben durften und noch sehr viel vorhatten, zogen wir nach drei Tagen schweren Herzens weiter und fuhren mit dem Nachtbus nach Mandalay, der alten Hauptstadt einiger burmesischer Königreiche.