Ulaanbaatar II – Wieder in der Zivilisation

22. – 24. September 2019

Ausgeschlafen und frischgewaschen machten wir uns morgens daran, unsere weitere Zeit in der Mongolei zu planen. Wir wollten einige Tage in Ulaanbaatar und im nahegelegenen Terelj-Nationalpark verbringen und danach zu einer zweiten Tour mit Sunpath aufbrechen. Es fiel uns sehr schwer, doch nach mehreren Stunden Kopfzerbrechen hatten wir die Auswahl auf zwei Optionen reduziert: eine Tour durch den Norden des Landes zu Rentier-Nomaden oder eine in den fernen Westen, um dort das jährlich stattfindende Adler-Festival in Ölgii zu besuchen. Nach erneutem langem Abwägen entschieden wir uns schließlich für den Westen, auch weil Doljmaa, die Chefin von Sunpath, uns dazu riet („West is Best!“). Froh uns entschieden zu haben, aber auch sehr erschöpft, aßen wir in einem nahegelegenen veganen Restaurant hervorragend und spottbillig zu Abend.

Um endlich wieder etwas zu sehen, beschlossen wir, mit dem Bus zum Zaisan Memorial, einem alten Sowjet-Denkmal hoch über der Stadt zu fahren. Dies gestaltete sich als schwieriger als gedacht, da es uns völlig unmöglich war, herauszufinden, welche Buslinie ab wo zu unserem Ziel fahren würde. Nach einiger Zeit gaben wir frustriert auf und nahmen ein Taxi. Das Denkmal an sich war eine herbe Enttäuschung, doch der fantastische Ausblick über die Stadt entschädigt uns für unsere Mühen. Völlig erschöpft verbrachten wir danach den Rest des Tages im Hostel.

Sowjetische Brüderlichkeit am Zaisan-Memorial.
Die Skyline von Ulaanbaatar.

Zum Abschluss unserer Zeit in Ulaanbaatar begaben wir uns noch auf eine kleine Shopping-Tour. Unter anderem versuchten wir, einen Ersatz für Pias Handyakku zu finden, der am Baikalsee den Geist aufgegeben hatte. Wir wurden in einer Art Basar fündig, in dem hunderte identisch aussehende kleine Stände die für unseren ungeübten Blick genau gleichen Waren verkauften. Nach kurzer Suche sprachen wir eine zufällig ausgewählte Verkäuferin an, und wenig später verkaufte sie uns einen Akku aus dem Bestand ihrer Standnachbarin. Weniger erfolgreich war leider unsere Suche nach einer Wanderkarte für unsere Zeit im Terelj-Nationalpark, weshalb wir beschlossen, uns mit Maps.Me durchzuschlagen.

Abends aßen wir mit Jasmijn zu Abend, die am nächsten Tag nach Peking aufbrechen würde, und tranken dazu mongolisches Bier, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot. Auf dem Weg zurück zum Hostel hoben wir eine absurde Menge Tögrög ab, um unsere Gobi-Tour zu bezahlen. Da der größte Tögrög-Schein weniger als sieben Euro wert ist, mussten wir mehrmals abheben und trugen anschließend ein stattliches Bündel Scheine nach Hause.